Produkt: M. Müller & Sohn - Buch - DOB - Schnittkonstruktionen für Jacken und Mäntel
M. Müller & Sohn - Buch - DOB - Schnittkonstruktionen für Jacken und Mäntel
Grund- und Modellschnitte, System Müller & Sohn, für Jacken und Mäntel. Durch Variationen sind trendgemäße Veränderungen möglich. 28. Auflage

Revers in Winkelkonstruktion

Blazer mit schmalem Revers
Inspiration Runway: Varianten des Revers von Ralph & Russo und Philip Lim (Bild: © CATWALKPIX.COM)

 

Revers- oder Schalkragen können mit einer sogenannten Winkelaufstellung oder mit Rückenanlage entwickelt werden. Welche Konstruktionsmöglichkeit jeweils zu bevorzugen ist, hängt von der jeweiligen Kragenform ab, die es zu
erreichen gilt. Dabei sind folgende Kriterien ausschlaggebend:

  • Breite von Kragen und Revers
  • Ausmaß und Form der Halslochvergrößerung

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Fachbuch DOB Schnittkonstruktion für Jacken und Mäntel

 

Wann ist eine Winkelkonstruktion anzuwenden?

  1. Bei Revers- und Schalkragenformen bis zu 7 cm Kragenumschlagbreite an der hinteren Mitte
  2. Bei Halslochformen mit 0–1 cm Vergrößerung an der Schulter

 

Schnittkonstruktion eines Revers mit Rückenanlage finden Sie in dem Artikel  > Breites Revers mit Rückenanlage konstruieren

 

Schnittkonstruktion des Revers am Damen-Blazer

Kurzer Reverskragen mit fallendem Fasson

 

Ansicht des kurzen Reverskragens mit fallendem Fasson
In diesem Beitrag findet Ihr interessante Informationen zur Konstruktion verschiedener Revers.

Dieser Reverskragen wird in mehreren Abschnitten demonstriert. Er bildet die Grundlage für alle Revers- und Schalkragenformen in Winkelaufstellung.

 

 

Abgebildet ist die Schnitt-Technik eines kurzen Reverskragens.

Je nachdem, ob der Kragen anliegend oder halsfern gewünscht  wird, das Halsloch an der Schulter 0–1 cm und an der hinteren Mitte 0–0,5 cm (ist die Hälfte des Betrages an der Schulter) vergrößern. Das oberste Knopfloch festlegen. Den Übertritt in der gewünschten Breite zugeben. Die Reversansatzhöhe bestimmen. (Sie kann 0–1 cm oberhalb des obersten Knopfes liegen.) A–B 1,5–2 cm (meistens 2 cm) Stegbreite messen.

Über diesen Punkt die Bruchlinie zeichnen. A–C Länge des hinteren Halsloches messen. Ab C nach rechts winkeln und das Maß der gewünschten hinteren Kragenbreite (Kragenumschlagbreite) minus 0,5 bis plus 1 cm anmerken (hier: 5 cm). Mit dieser Messung kann die Außenlänge des Kragens beeinflusst werden. Breite und kurze Revers- und Schalkragenformen benötigen mehr Außenlänge als schmale und lange.

 

 

Zu sehen ist die Vorbereitung der Schnitt-Technik für Kragenformen.

 

Abgebildet ist die Schnitt-Technik eines kurzen Reverskragens.

Für ein Revers oder einen Schalkragen, dessen Bruchlinie oberhalb der Brusthöhe die vordere Mitte überschneidet, auf der Winkellinie ab Punkt C das Maß der gewünschten hinteren Kragenumschlagbreite plus 0,5–1 cm messen. – Für ein Revers oder einen Schalkragen, dessen Bruchlinie unterhalb der Brusthöhe die vordere Mitte überschneidet, auf der Winkellinie ab Punkt C
das Maß der gewünschten hinteren Kragenumschlagbreite minus 0–0,5 cm messen.

Je länger die Form des Revers oder des Schalkragens, um so weniger Außenlänge benötigt der Kragen und desto kleiner ist der erforderliche Betrag auf der Winkellinie ab Punkt C. Die Abstufungen in der Zeichnung geben Beispiele. Trotz dieser Konstruktionshilfen ist eine Passformkontrolle auf der Büste unerlässlich, da bereits geringfügige Unterschiede in der Linienführung die Passform verändern.

 

 

Abgebildet ist die Schnitt-Technik eines kurzen Reverskragens.

Zur Gestaltung der Kragenansatzlinie und der hinteren Kragenmitte zunächst eine gerade Hilfslinie ziehen, die 1–2 cm (hier 1 cm) links der neuen Halslochspitze endet. Mit der Plazierung dieser Linie wird die Lage der hinteren Mitte sowie der Verlauf der Kragenansatzlinie und damit die Außenlänge des Kragens beeinflusst.

Endet die Linie 2 cm links der Halslochspitze, erhält der Kragen mehr Außenlänge, welche z. B. von Modellen mit kurzer, breiter Reversform und Schulterpolster benötigt wird. Für schmälere Reversformen reichen jedoch 1–1,5 cm. (1 cm ohne Schulterpolster, 1,5 cm mit Schulterpolster.)

 

 

Abgebildet ist die Schnitt-Technik eines kurzen Reverskragens.

Diese Zeichnung macht deutlich, wie sich bei unterschiedlicher Platzierung der Hilfslinie die Lage der hinteren Kragenmitte verändert. Der Kragen erhält einmal mehr, einmal weniger Außenlänge.

 

 

Abgebildet ist die Schnitt-Technik eines kurzen Reverskragens.

Revers- und Kragenform zunächst im Vorderteil festlegen, dann auf die linke Seite der Bruchlinie übertragen. Die Spiegelnaht (auch Crochet- oder Cassurnaht) ca. 1,5–2 cm – je nach Stegbreite – über die Reversbruchlinie verlängern und bis zu diesem Punkt das Halsloch einzeichnen. Die Kragenansatzlinie zum Halsloch führen. Kragenansatzlinie und Halsloch überschneiden sich.

An der hinteren Kragenmitte Steg- und Kragenbreite messen. (Hier soll die Stegbreite circa 0,5 cm größer als an der Schulter sein.) Von beiden Punkten kurze Winkellinien ziehen und abschließend den Kragenbruch zum Reversbruch und die äußere Kragenkante zeichnen.

 

 

Abgebildet sind die fertigen Schnittteile eines kurzen Reverskragens.

 

Den Kragen vom Vorderteil trennen und die fehlende Ecke, die sich durch die Überschneidung an der Halsspitze ergibt, ergänzen. Die Kragenlänge mit der Halslochlänge vergleichen und eine evtl. notwendige Längenkorrektur parallel zur hinteren Kragenmitte vornehmen. Die Belegkante im Vorderteil festlegen. Den Beleg kopieren.

Am Oberkragen und am Revers Rollweite zugeben. Je nach Stoffstärke wird mehr oder weniger benötigt. Im Gegensatz zum Unterkragen, dessen Zuschnitt häufig schräg und mit Naht an der hinteren Mitte erfolgt, erhält der Oberkragen meistens Stoffbruch bei geradem Fadenlauf. Er kann aber auch (je nach Stoffmusterung) schräg liegen.

 

 

 

Langer Reverskragen mit fallendem Fasson

Ansicht des Reverskragens mit fallendem Fasson

 

 

Sliponkragen

Ansicht des Slipon Kragens

 

 

 

Doppelreihiger Reverskragen mit steigendem Fasson

Ansicht des Doppelreihigen Reverskragens mit steigendem Fasson

 

 

 

Doppelreihiger Schalkragen

Ansicht des Doppelreihigen Schalkragens

 

 

 

Reverskragen mit Abnähervariante

Ansicht des Reverskragens mit Abnähervariante

 

 

 

Kurzer, breiter Reverskragen

Ansicht des kurzen, breiten Reverskragens

 

 

Spaten-Stehkragen

Ansicht des Spaten Stehkragens

Schnittmuster Taillierte Blazer

In den Größen 36 - 46

22,00 €
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Lieferzeit: 2-3 Werktage
AGB

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Produkt: M. Müller & Sohn - Buch - DOB - Sammelband Schnittkonstruktion 2012
M. Müller & Sohn - Buch - DOB - Sammelband Schnittkonstruktion 2012
DOB Schnitt-konstruktionen 2012

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