Modegeschichte

Aktuelle Modetrends

Modetrends kommen und gehen und bleiben letztendlich doch gleich: Die neuen Kollektionen der nächsten Saison wurden bekannt gegeben und man wird das Gefühl nicht los, dass es das schon einmal gab?  Im Laufe der Zeit kehren bestimmte Looks immer wieder zurück. Bis zu den 90ern wurde ein Jahrzehnt oftmals durch politische und kulturelle Begebenheiten von einem charakteristischen Look dominiert. Die Modeschöpfer unserer Zeit haben sich nicht selten von der Geschichte inspirieren lassen, wie diese Timeline zur Modegeschichte des 20. Jahrhunderts zeigt.

Inhalt

Modegeschichte der 10er Jahre

Der Anfang des Jahrhunderts beginnt mit unheilvollen Ereignissen: 1914 bricht der erste Weltkrieg aus und vieles verändert sich. Frauen ist es gestattet, unwesentlich kürzere Röcke zu tragen: Knapp bis zum Knöchel darf nun der Saum reichen. Da viele Ehemänner an der Front dienen müssen, bleibt die Männerarbeit zu Hause den Frauen überlassen. Nun sind sie alleine für das Wohl von Kindern und Haus verantwortlich. Schwere, einengende Gewänder verschwinden und machen schlichten, zweckmäßigen Röcken, Blusen sowie langen Mänteln Platz. Beliebte Kleidungsstücke sind die Kriegskrinoline oder der lange glockenförmige Rock. Aufgrund der Einsamkeit durch den Krieg und die Trauer im Falle eines Verlusts, dominieren die Farben Schwarz und Grau. Hohe, enge Stehkragen sorgen für eine aufrechte Haltung und ausdrucksstarke Frauen, welche mit ihren Hochsteckfrisuren selbstbewusst und stark wirken. So kommt die Haarpracht bei allen anfallenden Arbeiten nicht in die Quere. Bei speziellen Anlässen wie z. B. einer Geburtstagsfeier oder zum Kirchgang, wird ein üppiger Hut aufgesetzt.

Damenbekleidung der 20er Jahre
Ein Auszug aus der Damen-Rundschau von 1928: Typische Damenmode der 20er Jahre. (Bild: M.Müller & Sohn Archiv)

Modegeschichte der 20er Jahre

Die glitzernden Looks der 20er Jahre mit ihren langen Feder-Boas und kostbaren Perlenketten kommen nicht von ungefähr. Sie sind das Resultat des ersten Weltkrieges. Die Bevölkerung lernt nach den kargen Kriegsjahren wieder zu leben: Ab 1926 kehrt der wirtschaftliche Aufschwung ein, der Film wird Massenmedium und die Frau feiert ihre Emanzipation mit unzähligen neuen Berufsbildern. Gemäß dem technischen Fortschritt soll auch das soziale Image jugendlich und frisch sein: Sportliche Betätigung, intensive Gesprächsrunden und glamouröse Tanzabende rücken nach der langen Zeit der Entbehrung wieder in den Vordergrund. Die Lust am Leben wird aktiv zelebriert und auch modisch zum Ausdruck gebracht: Wo im Jahrzehnt zuvor noch Korsagen, ein üppiger Busen und betonte Hüften zu sehen waren, sind in den 20ern Federn, Fransen und Hängerchen en vogue. Frauen drücken ihre Emanzipation mit einem androgyn angehauchten Look aus und beginnen in der Öffentlichkeit zu rauchen. Als Ikone des Jahrzehnts wird oft die starke Persönlichkeit der Coco Chanel betrachtet. Eine durchgehend schmale Silhouette, mit einer Taille auf Oberschenkelhöhe und einer Rocklänge bis zum Knie, prägt das Frauenbild. Sogenannte Flapper-Dresses und Charleston-Kleider durften in keinem Schrank fehlen! Auch die Frisuren wandeln sich zu kurzen Bubiköpfen, welche die langen weiblichen Wallemähnen ablösen. Lange Perlenketten, edle Cloche sowie Tüllhandtaschen sind beliebte Accessoires, welche bei der modernen Frau nicht fehlen dürfen. Auch Pelz findet großen Anklang in den 20ern – Hierbei werden v. a. die Felle von erschwinglicheren Tieren, wie z. B. Maulwurf oder Bisamratte verarbeitet.

 

Modegeschichte der 30er Jahre

In den 30er Jahren wird es turbulent, denn Massenarbeitslosigkeit zieht sich wie ein roter Faden durchs Jahrzehnt und ist das Ergebnis der beginnenden Weltwirtschaftskrise. Die fetten Jahre des Feierns und des Glamours sind spätestens dann endgültig vorbei, als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kommen. Spätestens 1939, als der zweite Weltkrieg seinen Auftakt mit der Übernahme Polens einläutet, sind die sorglosen Tage gezählt. In diesem Jahrzehnt kommt es aufgrund des Krieges zu einigen technischen Entwicklungen, wie z. B. dem Radio als massentaugliches Alltagsmedium. Damals nennt man es „Volksempfänger“.

Modisch betrachtet, hinterlässt die politische Entwicklung ebenfalls Spuren: Nylon wird erfunden und gleich zu Kombinationen aus glockenförmigem Rock und Bluse ausprobiert. Die Mode bekommt einen praktischen Touch und der Trend geht zum Kostüm sowie weit geschnittenen Hosen, den sogenannten Marlenehosen. Namensgebend für das weite Beinkleid ist die Schauspielerin Marlene Dietrich. Gern wird der Look mit kurzen Boleros abgerundet. Die Androgynität wird abgelegt, Weiblichkeit sowie Mädchenhaftigkeit propagiert. Dabei sieht das Schönheitsideal rank und schlanke Frauen vor. Fließende Stoffe sollen die Weiblichkeit dezent betonen und den Körper optisch strecken. Eine geschnürte Taille führt zu endlos langen Beinen. Auch das Haar wird wieder länger getragen oder gerne als Nackenrolle hochgesteckt.  Trotz wiederkehrender Femininität bleiben die Dekolletees aber weitestgehend verdeckt.

Damenbekleidung der 30er Jahre
Ein Auszug aus der Damen-Rundschau von 1939: Typische Damenmode der 30er Jahre. (Bild: M.Müller & Sohn Archiv)

 

Modegeschichte der 40er Jahre

Die Strömung des Ideals der Weiblichkeit feiert in den 40ern sein Fortbestehen sowie seinen Höhepunkt. Der zweite Weltkrieg wirft einen dunklen Schatten über das Leben vieler. Der Alltag ist geprägt von Sorgen, Leid und Angst. Existenzbedrohende Probleme, wie Lebensmittelbeschaffung, Luftangriffe und Versorgung der Familie kommen noch erschwerend hinzu. Während der mageren Kriegsjahre kommt es zu Zwangsrationierungen, Hunger, Zerstörung und Tod. Umso mehr muss auch die Mode darunter leiden: Sie muss nun nützlich und ressourcenschonend sein. Überschüssige Verzierungen wie Stickereien, Pelz oder Accessoires sind deshalb generell untersagt.

Aufgrund der Rationierung von Textilien muss die Kleidung aus möglichst wenig Stoff bestehen: Kurze, schmale Kleiderschnitte sowie Bleistiftröcke bestimmten die Silhouette der 40er Jahre. Oftmals greifen die Frauen zu alten Männersachen, die sie umnähen. Inspiriert ist der Kleiderstil vom Militär. Deshalb wirken Kostüme sehr streng und gradlinig. Breite Schultern und eine schmale Highwaist-Taille betonen diesen Stil zusätzlich. Dieser Sanduhr-Silhouetten erfreuen nicht nur die Damen. Durch das NS-Regime wird auch die deutsche Trachtenmode wieder populär. Unter der Kleidung tragen Frauen spitz zulaufende Bralets. Die französische Hauptstadt Paris bleibt als Modestadt mit Haute Couture und Designer Christian Dior trotz aller stilistischen Übernahmeversuche der Deutschen erhalten.

Damenbekleidung der 50er Jahre
Ein Auszug aus der Damen-Rundschau von 1952: Typische Damenmode der 50er Jahre. (Bild: M.Müller & Sohn Archiv)

Modegeschichte der 50er Jahre

Ähnlich wie bereits zu Anfang des Jahrhunderts sehnen sich die Menschen nach dem Krieg wieder nach ausschweifender Lebenslust und exklusiven Luxusgütern. Nachdem das vorherige Jahrzehnt von Krieg und Zerstörung, Armut und Not geprägt war, sind die 50er Jahre, begleitet von fetziger Rock’n Roll Musik, ein Jahrzehnt des Aufschwungs. Das Wirtschaftswunder sorgt für ungeahnte finanzielle Kapazitäten und Kleidung wird so zum Aushängeschild des finanziellen Status. Die amerikanische Besatzungsmacht prägt den Geschmack sowie das Lebensgefühl der Deutschen: Es ist die Zeit der Nierentische und Milchbars; das Hawaii-Toast ist in aller Munde und die Jukebox der tägliche Alleinunterhalter. Der amerikanische Einfluss sorgt für einen Generationskonflikt, der sich auch in der Mode widerspiegelt: Während Eltern ihren Kindern Tugendhaftigkeit und Sitte vermitteln wollen, lässt die rebellische Jugend ihre Hüften lieber zu Rock’n’Roll kreisen. Man lehnt sich gegen den Snobismus der älteren Generation auf. Optisch manifestiert sich diese Einstellung in hautengen Jeans, die angegossen wie Leggins sitzen und gerne mit Ballerinas kombiniert werden, Bleistiftröcken sowie ausladenden Petticoats.

Audrey Hepburn im Look der 50er Jahre
Audrey Hepburn in schlichtem, schwarzen Langarmshirt und Bleistifthose. (Bild: Skeeze on Pixabay)

Bis schließlich Christian Diors den „New Look“ mit wadenlangen, weit ausgestellten Röcken und enganliegenden Blusen prägt. Das Kostüm mausert sich zum Evergreen – stark tailliert, mit femininem Schößchen und aufwendigem Revers, entspricht es der seriösen Extravaganz der 50er. Hosen verschwinden fast vollkommen aus den Kleiderschränken der Frauen – Sie werden, wenn dann nur aus pragmatischen Gründen, in Form der Caprihose getragen. Ikone der Weiblichkeit und Fashionstar der zeitlosen Eleganz ist die berühmte Audrey Hepburn. Hüte gelten als besonders edles Accessoire. Während man tagsüber im Faltenrock oder Twin-Set seine Arbeit erledigt, darf man sich abends frecher Cocktailkleider mit freien Schultern bedienen. Die Haare werden wieder etwas kürzer, hochgesteckt, antoupiert oder wellig getragen. Ohne Eyeliner aus dem Haus zu gehen, ist quasi nicht denkbar. Stöckelschuhe mit Pfennigabsätzen zaubern lange schlanke Beine und die Mieder-Ware pusht dort, wo es gewünscht ist.

Damenbekleidung der 60er Jahre
Ein Auszug aus der Damen-Rundschau Dezember 1960: Typische Damenmode der 60er Jahre. (Bild: M.Müller & Sohn Archiv)

Modegeschichte der 60er Jahre

Die 60er Jahre bringen frischen Wind in die Gesellschaft und ihr Modeverständnis: Studentenbewegungen und Bürgerrechtsunruhen geben in der Politik den Ton an und sorgen für ein Umdenken in der Gesellschaft – eine wilde Ära bricht an, welche Stimmen nach Individualität und Freiheit laut werden lässt. Mit gewaltfreien Sit-ins protestiert die Jungend gegen Rassendiskriminierung und ein offeneres Sexualbewusstsein: Die sogenannte Flower-Power-Bewegung erschafft mit der einhergehenden Kommunenbildung eine ganz neue Sexualmoral.

Während in den 50ern viel Wert auf Etikette und angemessenes Benehmen gelegt wurde, übernimmt in den 60er Jahren die Jugend das modische Ruder. Der Ausbruch aus den starren Konventionen wird als Befreiungsschlag gefeiert und die junge Welt wird schnell zum gesellschaftlichen Leitbild: Der Modeanspruch unterliegt dem geistigen Wandel: Die elitäre Funktion, einem gewissen Stand anzugehören, weicht der dynamischen Lebensphilosophie. Typisch für den Stil der 60er Jahre sind die psychedelischen Farbkombinationen und grafischen Muster. Die Schlaghose feiert ihren Einzug in die Kleiderschränke der Damenwelt und die Innovation des Minirocks sorgt für Furore. Supermodel Twiggy und der Beehive wird so manchem Kind der 60er noch gut im Gedächtnis sein. Breite Gürtel, überdimensionale Ohrringe, Haarbänder und Ketten gehören ebenfalls zum modischen Bild dieser Zeit.

Modegeschichte der 70er Jahre

Die 60er Jahre waren politisch betrachtet nur die Spitze eines Eisbergs: Ein Jahrzehnt später kommt es zur berühmten Watergate-Affäre, die Welt erlebt eine Ölkrise, Stimmen, welche Frauenrechte fordern, werden laut. Die Fußballweltmeisterschaft wird in Deutschland gefeiert, zwei Jahre zuvor findet ein Attentat bei den olympischen Spielen in München statt. Die 70er sind die wahren Protestjahre. Die Jugend rebelliert gegen die gesellschaftliche Ordnung.

Modisch betrachtet hat dieses Jahrzehnt auch einiges zu bieten: Es etablieren sich diverse Stile, denn die Auswirkungen der 68er Bewegung sind immer noch spürbar. Die Hippiemode ist weiterhin sehr beliebt unter den Jugendlichen, d. h. vor allem Flower-Power, sowie bunte Peace-Zeichen und Blümchen, sind immer noch angesagt. Weite Ärmel und Selbstgehäkeltes kommen groß raus. Den dunklen Vorkommnissen des Vietnamkriegs setzt man bunte, gemusterte, bestickte Mode entgegen. Thematisch dominieren in den 70ern Frieden, Pazifismus und die neu erworbene (sexuelle) Freiheit. Spätestens seit der Ölkrise wird auch Natürlichkeit wieder das vorherrschende Credo in der Mode: Frauen und Männer sind einem wahren Strick- und Häkelwahn verfallen, denn sie kreieren nicht nur Kleidungsstücke aus dem Garn. Mittlerweile tragen Frauen bodenlange Kleider sowie Röcke, auch Hemdblusenkleider, Plissee- und Tweedröcke werden wieder modern. Anstelle des Minirocks, sorgt nun die Erfindung der Hot Pants für Empörung. Neu ist in den 70ern auch die Punk-Bewegung mit ihren schwarzen Lederoutfits oder zerschlissenen Jeans, welche dem Protest und der Auflehnung gegen gesellschaftliche Werte und Zustände dienen. Geprägt von den stürmischen Zeiten, kommt die Oppositionshaltung der Jugendlichen auch mit imitierten Militäruniformen im Alltag zum Ausdruck: Parka, Stiefel in Khaki und Camouflage-Muster werden zu Gegensymbolen des staatlichen Militarismus. Bunt und knallig wird es dagegen mit dem Aufkommen der Discomode: Schlaghosen, Plateauschuhe, Catsuits und Materialien wie Lurex, PVC oder Satin fliegen zur Musik von Staurday Night Fever über die Tanzfläche.

Modegeschichte der 80er Jahre

Wie jedes Jahrzehnt, haben auch die 80er mit Umbrüchen in der Gesellschaft und Politik zu kämpfen: Diese Dekade versucht konträr, bunt und kultig, den Folgen des ersten Golfkriegs entgegenzuwirken. Ronald Reagan wird Präsident der USA und AIDS als ansteckende Krankheit gelistet. Dunkle Schatten wirft die Katastrophe in Tschernobyl, während in Ungarn der Eiserne Vorhang fällt, dicht gefolgt von der Berliner Mauer. In diesem Jahrzehnt beginnt die Medialisierung langsam Fahrt aufzunehmen, was zur Folge hat, dass Film, Fernsehen und Musik einen immer größer werdenden Einfluss auf die Menschen und so auch auf ihren Mode- und Lebensstil nehmen:

Aus modischer Perspektive sind die 80er Jahre sehr stilprägend und mitunter einfach schräg. Die Mode ist wild, aber zugleich elegant. Schlagworte der Dekade sind v. a. Dress for Success und Powerdressing. Mit Marken und exklusiven Modelabels wird gezeigt, wer man ist. Die Bestrebungen der 60er sind rückgängig gemacht, denn Mode ist wieder zum Ausdruck eines Status. Unabhängig vom Label sind markante Formen sowie eine klare, charakteristische Silhouette en vogue. TV-Serien, wie Dallas, Denver Clan oder Miami Vice beeinflussen den Kleidungsstil: Frauen trugen Blusen, Tops oder Jacken mit Schulterpolstern, dazu enge Röcke mit schmaler Taille und breiten Gürteln mit auffälligen Schnallen. Da eine Strömung immer eine Gegenströmung benötigt, sind auch wild gemusterte oder neonfarbene Schlabberpullis mit Leggins, Haarbändern und Stulpen auf den Bürgersteigen zu sehen. Die Hose als Alltagskleidungsstück erfreut sich der Karottenform oder Bundfalten. Auch enge Jeans, wie die Levi’s 501, sind sehr beliebt. Passend zum außergewöhnlich schrägen Look am Körper geht es auf dem Kopf mit wilden Frisuren weiter: Mit einer halben Tonne Haarspray werden Dauerwelle, Vokuhila oder Kurzhaarschnitte in Form toupiert oder geföhnt.

Aktuelle Modetrends

Modegeschichte der 90er Jahre

Auf den Straßen herrscht Experimentierfreudigkeit, was die Mode betrifft: In den Neunzigern ist der Einfluss von Musikvideos auf die Mode unbestreitbar: Zusammen mit der Entstehung der Techno-Musik halten schrill leuchtende Farben, bauchfreie Oberteile und Plateauschuhe Einzug in die Kleiderschränke. Abgewetzte Kleidung und zerrissene Jeans prägen den Grunge-Look. Die 1996 ins Leben gerufene Loveparade feiert die computergenerierte Welt. Weite Hosen, Frotteeoutfits und Plateauschuhe komplettieren jedes Outfit. Dank vieler Girlbands, wie beispielsweise den Spice Girls, versuchen Frauen mädchenhaft, schrill und edgy gekleidet zu sein. Angesagt sind deshalb kurze Röcke, enge Schlaghosen, knappe Tops und Sneaker mit Plateausohlen: In den 90ern hat die Sternstunde der Buffalos geschlagen. Ein weiterer Trend, der in den 90er Jahren nicht nur optisch für Furore sorgt, ist der Grunge-Look. Das britische Topmodel Kate Moss gilt nicht nur als Ikone dieses Stils, sondern auch als Aushängeschild des zunehmenden Magerwahns: Eingefallene Wangenknochen, dunkle Augenringe und ausgemergelter Körper. Mit 35 Jahren noch aussehen, als ginge man in die Mittelstufe und umgekehrt – Galionsfigur der 90er-Bewegung war jedoch Musiker Kurt Cobain mit Holzfäller- und Flanellhemden, die er zu zerschlissenen Jeans trug. Generell finden in diesem Jahrzehnt Second-Hand-Läden einen großen Zulauf. Wie bereits gesagt, prägen die Musikrichtungen die Modewelt: In der HipHop-Szene ist die Baggy Hose Markenzeichen. Geflochtene oder lange Haare, Piercings und Tattoos werden nicht nur bei Metallern populär. Dafür sammeln aber auch sie Diddl-Blätter, Pokemon-Karten und Tamagotchis.