Das perfekte Plus-Size-Kleid

Ein perfekt gewähltes Kleid unterstreicht die Persönlichkeit, setzt Akzente und lässt den Körper sprechen. Insbesondere bei Plus-Size-Mode kommt es dabei auf eine gut abgestimmte Kombination aus Schnitt, Material und Design an. Denn was schmeichelt, ist das Ergebnis gestalterischer Präzision. Größe ist hierbei kein Stilhindernis, sie schafft stattdessen Gestaltungsspielraum. Der Markt für Kleidung in großen Größen hat in den vergangenen Jahren sichtbar an Qualität gewonnen, im Modedesign ebenso wie im Selbstverständnis vieler Trägerinnen. Funktionale Schnitte, eine hochwertige Verarbeitung und figurbewusste Silhouetten zeigen, dass auch Plus-Size-Kleider mittlerweile Teil eines diverser werdenden Modeverständnisses sind.
Schnittlösungen, die wirklich wirken
Eine gute Schnittführung ist das Fundament jedes gelungenen Kleidungsstücks, erst recht, wenn es um Kleider in großen Größen geht. Eine sinnvoll abgestimmte Linienführung schafft nämlich eine optische Balance, strukturiert die Körperform und setzt gezielt Schwerpunkte.
- Der A-Linien-Klassiker verläuft ab der Taille leicht ausgestellt und streckt damit das gesamte Erscheinungsbild. Speziell bei einer O-Figur (runder Bauch, schmale Beine) entfaltet die A-Linie ihre Wirkung, weil sie Weite dezent integriert.
- Der hohe Taillenansatz im Empire-Stil, direkt unterhalb der Brust, verlängert das Bein optisch und lässt den Bauchbereich in den Hintergrund treten. Dieser Schnitt eignet sich vorrangig für Frauen mit starker Mitte und betont das Dekolleté auf elegante Weise.
- Wickelkleider passen sich flexibel an die Körperform an und akzentuieren die Taille. Das ist ein maßgeblicher Vorteil bei wechselndem Körpervolumen oder unterschiedlicher Ober- und Unterkörperproportion.

Die Vermeidung ungünstiger Proportionsteilungen ist ausschlaggebend. Ein zu tiefer Taillenansatz staucht die Silhouette optisch; starre, geradlinige Säulenformen betonen ungewollt Volumen im Bauch- und Hüftbereich. Eine feine Taillenbetonung durch Nahtverläufe oder eingearbeitete Abnäher schafft hingegen Struktur.
Materialwahl mit Fingerspitzengefühl
Der Schnitt definiert die Form, aber der Stoff entscheidet über die Bewegung und das Tragegefühl. Vor allem für große Größen gilt daher, dass die Materialwahl für eine gelungene Silhouette maßgeblich ist. Viskose und Viskosemischungen sind beispielsweise weich, fließend und atmungsaktiv und somit perfekt für drapierte Kleider oder Sommermode geeignet.
Jersey zeichnet sich hingegen durch elastische und bequeme Merkmale aus. Hierfür ist eine ausreichende Grammatur von mindestens 200 g/m² nötig, damit der Stoff nicht aufträgt. Krepp oder Crêpe Georgette sind demgegenüber leicht strukturiert, nicht zu voluminös und kreieren einen schönen Fall, was ideal für figurnahe Schnitte mit Spielraum ist.
Besondere Vorsicht ist bei sehr dünnen oder steifen Stoffen geboten. Transparente Qualitäten wie Chiffon wirken schließlich nur in Mehrlagigkeit oder mit Futterstoffen kontrolliert, sonst zeichnen sie jede Kontur ab. Zu feste Webstoffe wie Taft oder steifer Baumwollsatin tragen ebenfalls ungewollt auf. Eine sorgfältig gewählte Fütterung, z. B. ein leicht dehnbares Futter aus Mesh, hilft, die Oberfläche zu glätten und verspricht ein angenehmes Tragegefühl.
Ein Styling, das Körper und Kleid verbindet
Ein Kleid lebt durch Details und die richtige Inszenierung. Denkt man großflächiger, sollte man daher umso genauer hinschauen, welche Elemente betonen, formen oder ausgleichen.
- Drapierungen und Raffungen im Bauch- oder Hüftbereich kaschieren kleine Unebenheiten und schaffen Bewegung im Stoff.
- Asymmetrische Details, z. B. diagonale Saumabschlüsse oder schräge Knopfleisten, lenken das Auge und strecken die Silhouette optisch.
- Vertikale Linien durch Teilungsnähte oder Längsprints bringen Struktur und Höhe.
Farblich funktioniert vieles, vorausgesetzt, es ist strategisch eingesetzt. Dunkle, matte Farben haben zwar eine verschlankende Wirkung, sollten aber nicht zwingend dominieren. Prints verleihen Plus-Size-Kleidern Lebendigkeit, solange sie nicht zu kleinteilig (wirkt unruhig) oder zu großflächig (wirkt flächig) sind. Sinnvoll ist zum Beispiel ein Druck, der sich auf das Oberteil konzentriert und nach unten ausläuft.
Gutes Design für mehr Sichtbarkeit
Plus-Size-Kleider sind funktional und zugleich Ausdruck gestalterischer Qualität und eines gewandelten Modeverständnisses. Designer wie Elena Mirò, Anna Scholz oder Marina Rinaldi zeigen seit Jahren, wie eine anspruchsvolle Schnittführung, hochwertige Materialien und gezieltes Styling Mode in großen Größen neu definieren. Und auch der Markt zieht nach. Laut Analysen verzeichnete der Plus-Size-Bereich ein stetiges Wachstum zwischen vier und fünf Prozent und liegt damit leicht über der Wachstumsrate des Gesamtmarktes.