{"id":9248,"date":"2022-05-15T08:00:00","date_gmt":"2022-05-15T06:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/?p=9248"},"modified":"2022-05-10T10:06:25","modified_gmt":"2022-05-10T08:06:25","slug":"kleidung-im-islam-vom-kopftuch-bis-zur-burka","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/allgemein\/kleidung-im-islam-vom-kopftuch-bis-zur-burka\/","title":{"rendered":"Kleidung im Islam – Vom Kopftuch bis zur Burka"},"content":{"rendered":"

<\/h2>\n
\"Inspiration
Inspiration Runway: Hidschab und Schaila bei Max Mara, Helo Rocher und Versace.<\/span> (Bild: \u00a9 CATWALKPIX.COM)<\/span><\/figcaption><\/figure>\n

Was tragen muslimische Frauen?<\/h2>\n

Einblick in unterschiedliche Bekleidungen islamischer L\u00e4nder<\/h3>\n

In der arabischen Welt zeigen sich Frauen insbesondere in der \u00d6ffentlichkeit in den unterschiedlichsten Verhu\u0308llungen \u2013 was aus westlicher Sicht auf den ersten Blick verwirrend ist. Je nach Land und Region, nach Gro\u00dfstadt oder Provinz, werden die Vorschriften oft unterschiedlich ausgelegt \u2013 mal mehr und mal weniger liberal. So reicht in liberalen muslimischen L\u00e4ndern und hier insbesondere in den Metropolen oftmals ein locker gebundenes Kopftuch aus, das frei in Farbe und Muster zur modischen Bekleidung gew\u00e4hlt wird. Gleichzeitig erwartet man auch hier von den Tr\u00e4gerinnen, dass sie nicht allzu k\u00f6rperbetont auftreten und m\u00f6glichst wenig Haut zeigen. In vielen L\u00e4ndern, etwa der Arabischen Halbinsel, pr\u00e4gen verschiedene Verhu\u0308llungen nebeneinander das Stra\u00dfenbild. Die strengsten Vorschriften gelten in Afghanistan und in Teilen Pakistans: Hier muss sich der weibliche Teil der Bev\u00f6lkerung hinter einer Vollverschleierung, einer Burka verstecken, die nicht einmal mehr ihre Augen sehen l\u00e4sst. Islamwissenschaftler streiten beharrlich daru\u0308ber, ob der Koran die Verschleierung tats\u00e4chlich vorschreibt oder lediglich \u201ezu\u0308chtige\u201c Kleidung verlangt, durch die Frauen \u201eals Gl\u00e4ubige erkannt und nicht bel\u00e4stigt\u201c werden. Im Folgenden stellen wir einige traditionelle Kleidungsstu\u0308cke vor, wie sie in der arabischen Welt getragen werden.<\/p>\n

PDF-Download: Rundschau f\u00fcr Internationale Damenmode 1-2\/2017<\/div><\/div>
\"Produkt:<\/div><\/a>Produkt-Details anzeigen<\/a><\/div>
\n
17,80 \u20ac<\/div><\/div>
\n\t\t\t
<\/div>\n\t\t<\/div>AGB<\/a><\/div><\/div>\n

Dies ist ein Beitrag aus der Damen-Rundschau 1-2.2017<\/em>. In dieser Ausgabe finden Sie interessante Beitr\u00e4ge zu den Thema Capes, Pochos und \u00dcberw\u00fcrfe, sowie Portr\u00e4ts der\u00a0Designerin Khulood Thani und\u00a0Josephine Gaede von Cape M\u00e4dchen.<\/p>\n

DUPATTA<\/h3>\n<\/p>\n

\"Kopftuch(Bild: Illustrationen (11): SUNY ROTH )<\/span><\/span>\n

In Su\u0308dasien verbreitet ist die Dupatta. Sie ist ein langer Schal, der locker um Gesicht und Schultern drapiert wird. Dazu kombiniert seine Tr\u00e4gerin passende lange Kleider oder R\u00f6cke.<\/p>\n

SCHAILA<\/h3>\n

\"KopftuchDie Schaila ist ein rechteckiger, langer Schleier in unterschiedlichen Farben, bei dem das ganze Gesicht sichtbar bleibt. Das Tuch wird locker um den Kopf gelegt und auf der Vorderseite zusammengehalten, indem ein Ende leicht u\u0308ber die zweite Schulter gelegt wird. Diese Art der Verschleierung sieht man als schwarze Version h\u00e4ufig in den Golfstaaten.<\/p>\n

HIDSCHAB<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Das Kopftuch Hidschab geh\u00f6rt ebenfalls zu den \u201elockeren\u201c unter den muslimischen Kopfbedeckungen, wird jedoch im Gegensatz zur Schaila unter dem Kinn fest verschlungen. So werden Haare, Ohren, Hals und Ausschnitt bedeckt. Der Hidschab ist die am weitesten verbreitete Form der Verhu\u0308llung unter muslimischen Frauen und in der gesamten islamischen Welt gebr\u00e4uchlich, so etwa in Tunesien und Saudi-Arabien. Hidschabs lassen Muslima modische Freiheiten, weil sie in zahlreichen Farben und Designs angeboten werden. Ein Hidschab kann auch so gen\u00e4ht sein, dass er zum Niqab drapiert werden kann \u2013 so dass dann nur noch die Augen unbedeckt bleiben.<\/p>\n

AL-AMIRA<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Anders als der Hidschab ist der Al-Amira ein zweiteiliges Kleidungsstu\u0308ck. Ein Tuch wird enganliegend um den Kopf getragen, ein gr\u00f6\u00dferes locker daru\u0308ber gezogen, darunter bleibt das gesamte Gesicht frei. Diese Verhu\u0308llung \u00e4hnelt einem kurzen Cape samt Kopfbedeckung. Kreativit\u00e4t ausgeschlossen: Hier wird nichts geschlungen oder drapiert. Der Al-Amira ist in Tunesien, \u00c4gypten, Tu\u0308rkei und im Irak verbreitet. Im Design macht er modische Variationen m\u00f6glich, weil er in unterschiedlichen Farben getragen werden darf.<\/p>\n

CHIMAR<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Bis zur Taille kann dieser mantelartiger Schleier reichen – so bleibt der gesamte Oberk\u00f6rper bis auf das Gesicht verhu\u0308llt. Kombiniert wird der Chimar mit einer Niqab dann, wenn daru\u0308ber hinaus das Gesicht verborgen werden soll. Auch der Chimar wird in den verschiedensten Farben und Mustern getragen. Diese Bedeckung ist l\u00e4nger als ein Al-Amira; da dieser mantelartige Schleier vom Oberkopf aus locker bis zum Boden f\u00e4llt, ist die Schulterpartie kaum noch zu erahnen. Auch hier kann sich die Frau zwischen unterschiedlichen Farben entscheiden.<\/p>\n

TSCHADOR<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Der Tschador entstand in Folge der islamischen Revolution im Iran, als Frauen die Verschleierung vorgeschrieben wurde. Er ist besonders hier weit verbreitet wie auch in der gesamten islamischen Welt, etwa in Pakistan oder \u00c4gypten und der Arabischen Halbinsel mit Saudi-Arabien, Jemen, Oman, Kuwait, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Jordanien, Irak und Bahrain. Diese Form des Ganzk\u00f6rperschleiers besteht aus einem meist schwarzen mantelartigen Gewand, das bis zum Boden reicht und den ganzen K\u00f6rper der Frau samt Kopf verhu\u0308llt. Eine Silhouette ist auch hier kaum zu erkennen; das Gesicht bleibt meist frei. Im Tschador wird eine Stoffbahn eingearbeitet, die Halt gibt und dazu dient, den Haaransatz sicher zu verbergen. \u00dcbersetzt bedeutet Tschador \u201eZelt\u201c. Zusammengehalten wird es vorne meist von innen durch die H\u00e4nde der Frau. Manchmal wird darunter noch ein zweiter kleinerer Schleier getragen.<\/p>\n

NIQAB<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Die schwarze Niqab geht auf eine uralte Tradition zuru\u0308ck: Er ist der Beduinenkultur auf der Arabischen Halbinsel entlehnt, wo er auch heute getragen wird. In Saudi-Arabien und im Jemen beispielsweise legt die gro\u00dfe Mehrheit der Frauen diesen Gesichtsschleier an, aber auch in \u00c4gypten, Syrien, Jordanien, dem Irak, Pakistan sowie in nordafrikanischen L\u00e4ndern. Bereits in vorislamischer Zeit haben sich Frauen wie M\u00e4nner mit Tu\u0308chern gegen Wind, Sand und Sonneneinstrahlung geschu\u0308tzt. Diese wurden aus nischpurischer Baumwolle gefertigt und gaben dem Kleidungsstu\u0308ck seinen Namen, die heute au\u00dferdem aus Seide oder Kunstfaser gefertigt werden. Oftmals wird der Gesichtsschleier Niqab mit der Burka verwechselt. Im Unterschied zur Burka l\u00e4sst die Niqab jedoch einen Schlitz fu\u0308r die Augen frei. In der u\u0308ppigen Variante ist Schmuck auf dem Stirnband u\u0308ber den Augen angebracht. Will seine Tr\u00e4gerin essen oder trinken, hebt sie den Schleier an und fu\u0308hrt sich unter ihm das Gewu\u0308nschte zu. Kombiniert wird die Niqab h\u00e4ufig mit einem bodenlangen schwarzen Gewand, meist einem Tschador oder eine Abaya, die Arme und Beine bedecken.<\/p>\n

BUSHIYA<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Dieser Gesichtsschleier ist halb durchsichtig und wird ebenso mit Tschador oder Abaya getragen. Verbreitet ist er auf der Arabischen Halbinsel.<\/p>\n

BURKA<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Diese extremste Verhu\u0308llung der Frau ist in Afghanistan und in Teilen von Pakistan verbreitet: Der meistdiskutierte, meist blaue Ganzk\u00f6rperschleier verhu\u0308llt die Frau vom Kopf bis zu den Zehenspitzen komplett. Von seiner Tr\u00e4gerin sind nicht einmal mehr die Augen zu sehen. Eine bandartige Verst\u00e4rkung rund um den Oberkopf verhindert, dass der Stoff und das auf Augenh\u00f6he eingearbeitete feinmaschige Gitter oder Netz verrutscht. Denn nur wird der Tr\u00e4gerin einen eingeengten Blickwinkel nach au\u00dfen erm\u00f6glicht.<\/p>\n

ABAYA<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Optisch kommt die Abaya wie eine Mixtur aus bodenlangem Kleid und Mantel daher. In Saudi-Arabien gilt das Tragen dieses taillenlosen Kleides in der \u00d6ffentlichkeit als Minimum der Verhu\u0308llung; auch in den Emiraten wird oft als Grundfarbe Schwarz gew\u00e4hlt. Die Abaya reicht vomHals bis zu den Fu\u00dfspitzen. Designerinnen muslimischer Mode bieten die Abaya inzwischen in zahlreichen Varianten an: in unterschiedlichen Farben, in Schmetterlingsschnitten, manchmal sogar dezent tailliert oder mit Prints.<\/p>\n

BURKINI<\/h3>\n

\"Kopftuch<\/p>\n

Ein Kleidungsstu\u0308ck der Moderne. Der Burkini \u2013 zusammengesetzt aus den Worten Burka und Bikini – soll es Frauen erm\u00f6glichen, auch als streng gl\u00e4ubige Muslima zu baden. Gemeint ist ein zweiteiliger Schwimmanzug, der den ganzen K\u00f6rper bedeckt und in vielerlei Designs angeboten wird. Gesicht, H\u00e4nde und Fu\u0308\u00dfe der Burkini-Tr\u00e4gerinnen bleiben meist unbedeckt.<\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"In der arabischen Welt zeigen sich Frauen insbesondere in der \u00d6ffentlichkeit in den unterschiedlichsten Verhu\u0308llungen. Dieser Beitrag gibt einen \u00dcberblick \u00fcber Kleidung der Frauen im Islam – von der Schaila, dem locker gebundenes Kopftuch, bis zur Burka.

Weiterlesen<\/p>","protected":false},"author":21,"featured_media":9268,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1,6],"tags":[226,423,301],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9248"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/21"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=9248"}],"version-history":[{"count":15,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9248\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":9277,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/9248\/revisions\/9277"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/9268"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=9248"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=9248"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=9248"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}