{"id":3290,"date":"2021-07-04T08:00:59","date_gmt":"2021-07-04T06:00:59","guid":{"rendered":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/?p=3290"},"modified":"2021-06-07T12:01:28","modified_gmt":"2021-06-07T10:01:28","slug":"vermeiden-von-ziehern","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/allgemein\/vermeiden-von-ziehern\/","title":{"rendered":"Vermeiden von Ziehern beim N\u00e4hen"},"content":{"rendered":"

04<\/p>\n

\"Das<\/p>\n

Durch den Trend<\/strong> zu d\u00fcnnen und glatten Stoffen gewinnt die Problematik der Fadenzieher wieder vermehrt an Bedeutung. Diese Ausstrahlungen im Bereich des Einstiches der Nadel sind optisch je nach Farbe unterschiedlich stark sichtbar.\u00a0Bisweilen erkennt man die Fehler im Stoff nur unter gewissen Lichtverh\u00e4ltnissen. Diese Zieher k\u00f6nnen bis zu 1 cm in das Gewebe hineinlaufen, besonders dann, wenn es sich um \u201eflottierende\u201c Bindungen wie\u00a0Atlas und \u00c4hnliches handelt. Tipps und Tricks wie feine Stoffe richtig gen\u00e4ht werden und worauf man achten sollte damit die unsch\u00f6nen Zieher beim N\u00e4hen nicht in den Stoff gezogen werden, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.<\/p>\n

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Fachbuch <\/span>Atelier – Fachwissen aus der Praxis Teil 1.<\/strong><\/em><\/a><\/p>\n

Wie entstehen beim N\u00e4hen diese Zieher im Stoff?<\/strong><\/h2>\n

Wenn beim N\u00e4hen die N\u00e4hmaschinennadel auf einen Gewebefaden trifft, wird dieser aus dem Gewebeverbund nach unten gedr\u00fcckt, der Gewebefaden wird aus seiner urspr\u00fcnglichen Lage verschoben. Dieses Verschieben f\u00fchrt dann zu einer sichtbaren Ver\u00e4nderung im Stoff.<\/p>\n

 <\/p>\n

\"Zu
1. N\u00e4hmaschinennadel mit einer stark besch\u00e4digten Spitze, die durch Ablenken auf dem Greifer aufgeschlagen war. 2. Bei einem Zieher im Bereich der Schnittkante(nach dem Zuschneiden des Schnittmusters) wird der getroffene Gewebefaden aus dem Gewebeverbund herausgeschlagen und dadurch verku\u0308rzt. 3. Das Durchstechen der Nadel (Blindstichnaht) bei einem sehr du\u0308nnen Stoff. Da Kett- und Schussf\u00e4den farblich unterschiedlich sind, entsteht eine deutliche Ver\u00e4nderung. 4 Zieher bei einem Changeant-Gewebe.<\/span><\/figcaption><\/figure>\n

 <\/p>\n

Wie k\u00f6nnen Zieher im Stoff beim N\u00e4hen vermieden werden?<\/strong><\/h2>\n

Entscheidend ist die St\u00e4rke, die Nadeldicke und die Spitzenform der N\u00e4hmaschinennadel. Je feiner die Nadel, umso geringer ist die Gefahr, dass der Faden im Gewebe getroffen wird. Welches ist also die richtige Nadel f\u00fcr ein sauberes N\u00e4hergebnis in empfindlichen Stoffen?\u00a0 Ideal sind Nadeln der St\u00e4rke NM 65 bis NM70. Gerade bei dickeren Nadeln steigt die Gefahr der Zieher. Wichtig ist aber nicht nur eine feine Nadel, auch die richtige Spitzenform ist wichtig beim N\u00e4hen. Je runder, kugelf\u00f6rmiger die Spitze, umso mehr k\u00f6nnen Zieher entstehen. Als ideal gilt die Spitzenform SPI, die eine sehr lange Spitze besitzt ohne zu schneiden. Selbstverst\u00e4ndlich muss die Nadel frei von Besch\u00e4digungen sein. Diese sind mit dem Auge im allgemeinen nicht sichtbar, k\u00f6nnen aber verheerende Auswirkungen haben. Spezialisten k\u00f6nnen Besch\u00e4digungen der Nadelspitze mit Hilfe des Fingernagels \u201eersp\u00fcren\u201c.<\/p>\n

Eine weitere M\u00f6glichkeit\u00a0besteht darin, mit der Nadel ohne N\u00e4hfaden \u00fcber einen Perlonstrumpf zu n\u00e4hen, der fein sein sollte (dtex 15 bis 20). Nach dem N\u00e4hen muss dann der Strumpf gedehnt werden, bei einer schadhaften Nadelspitze zeigen sich dann Laufmaschen.<\/p>\n

Zieher beim Blindstich<\/h2>\n

Bei Saumn\u00e4hten mit Hilfe des Blindstiches k\u00f6nnen Zieher zusammen mit angestochenen Gewebef\u00e4den entstehen. Auch die Verwendung einer feinen Nadel bringt nicht immer die gew\u00fcnschte Verbesserung. Es ist besonders dann der Fall,\u00a0wenn das Gewebe sehr d\u00fcnn ist, d.h. die Nadel zu stark in bzw. durch das Gewebe sticht und Kette und Schuss farblich unterschiedlich sind. Hier ist eine Vorpr\u00fcfung unbedingt erforderlich, um zu kl\u00e4ren, inwieweit das Gewebe f\u00fcr Blindstich- Arbeiten geeignet ist.<\/p>\n

Eine feine Nadel erfordert auch einen entsprechend feinen N\u00e4hfaden. Ist der N\u00e4hfaden zu dick, liegt er nicht in der langen Rille der Nadel eingebettet, er tr\u00e4gt auf und erzeugt dadurch den Effekt einer deutlich dickeren Nadel. F\u00fcr die Nadeldicken NM 65 und NM 70 bieten sich feine\u00a0Umspinnzwirne aus 100% Polyester wie G\u00fctermann A192 \u2013 No. 150 an. F\u00fcr die Blindstich-Arbeiten wird besonders wegen der Gefahr des Durchstechens ein m\u00f6glichst feiner Faden gew\u00fcnscht, der optisch nicht in Erscheinung tritt.<\/p>\n

M. M\u00fcller & Sohn - Buch - HAKA - Fachwissen aus der Schneiderei<\/div><\/div>
\"Produkt:<\/div><\/a>Produkt-Details anzeigen<\/a><\/div>

N\u00e4hanleitungen und Tipps vom Herrenschneider zum N\u00e4hen mit handwerklicher Raffinesse.<\/p>

\n
98,00 \u20ac<\/div><\/div>
Lieferzeit: 2-3 Werktage<\/div><\/div>
\n\t\t
<\/div>\n\t<\/div>AGB<\/a><\/div><\/div>\n

Der Einfluss des N\u00e4hfadens<\/h2>\n

Die Wahl eines monofilen N\u00e4hfadens, welcher auch unter Namen wie Transparentgarn gef\u00fchrt wird,\u00a0f\u00fchrt meist noch zu st\u00e4rkeren Ziehern, weil dieser Faden sehr elastisch ist. Abgesehen davon sind diese monofilen N\u00e4hf\u00e4den hart, die Fadenenden stechen und sollten demzufolge bei einem hochwertigen Kleidungsst\u00fcck nicht eingesetzt werden. Ideal sind besonders feine, weiche, endlose Polyester N\u00e4hf\u00e4den wie G\u00fctermann U 81 \u2013 No. 360. Diese hohe Feinheit macht den Faden in der Naht fast unsichtbar, er l\u00e4sst sich mit sehr geringer Fadenspannung vern\u00e4hen und verhindert dadurch, dass die Gewebef\u00e4den zus\u00e4tzlich verschoben werden. Nicht unerw\u00e4hnt bleiben sollten die Richtige<\/strong>\u00a0Fadenspannung<\/strong><\/a>. \u00dcber die Vorteile einer geringen Fadenspannung wurde schon des \u00d6fteren geschrieben. Die beiden Artikel G\u00fctermann A192 \u2013 No. 150 und G\u00fctermann U81 \u2013 No. 360 k\u00f6nnen mit sehr geringen Fadenspannungen vern\u00e4ht werden. Um diesen Vorteil auszunutzen, sollten die Fadenspannungen soweit reduziert werden, bis der Stich unruhig wird, d.h. die Stichverschlingung erscheint auf der Unterseite als kleines Kn\u00f6tchen. In diesem Fall die Oberfl\u00e4chenspannung minimal anheben.<\/p>\n

Bei den Blindstichn\u00e4hten sollte der Stich lose liegen, keineswegs verzogen \u2013 dies ist ein Indiz f\u00fcr eine zu hohe Fadenspannung und damit verst\u00e4rkte Neigung zu Ziehern. Besonders bei Geweben aus Viskose ist eine gewisse Empfindlichkeit an der Oberfl\u00e4che gegeben. Neigt ein Gewebe verst\u00e4rkt zu Ziehern, so besteht auch der Verdacht, dass das Gewebe zum Aufrauen der Oberfl\u00e4che neigt, wenn die Transporteurverzahnung der N\u00e4hmaschine besch\u00e4digt ist. Generell sollten in diesem Fall feinverzahnte Transporteure gew\u00e4hlt werden. Bei besch\u00e4digten Z\u00e4hnen liegt sowohl beim Zusammenn\u00e4hen (Schlie\u00dfen der Naht) als auch bei Ziern\u00e4hten der Transporteur nicht auf der rechten Gewebeseite, so dass man meint, dies w\u00fcrde keine Auswirkungen haben.<\/p>\n

Besch\u00e4digungen auf der linken Warenseite in Form von verschobenen Gewebef\u00e4den machen sich aber auch auf der rechten Warenseite bemerkbar und erzeugen so ein \u00e4hnliches Aussehen wie Zieher. Das N\u00e4hen von glatten Stoffen birgt immer die Problematik der Zieher, aber auch durch Besch\u00e4digungen durch die Transporteurverzahnung wird dieser N\u00e4hfehler herforgerufen. Sorgf\u00e4ltiges Verarbeiten ist hier Grundvoraussetzung zur Vermeidung dieser Fehler. Es muss aber leider auch festgestellt werden, dass einige Gewebe f\u00fcr ein schadenfreies Konfektionieren nicht geeignet sind. Tipp: Nur ein Vorversuch zeigt, ob die Problematik zu beherrschen ist oder nicht.<\/p>\n

Weitere interessante Tipps und Tricks zum N\u00e4hen<\/strong> lernen und dem Umgang mit N\u00e4hmaschine, Nadel und Faden findet Ihr in den Artikeln > Welche Nadel ist die Richtige?<\/strong><\/em><\/a> und >\u00a0Welches Garn ist das Richtige?<\/strong><\/em><\/a><\/p>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"04 Durch den Trend zu d\u00fcnnen und glatten Stoffen gewinnt die Problematik der Fadenzieher wieder vermehrt an Bedeutung. Diese Ausstrahlungen im Bereich des Einstiches der Nadel sind optisch je nach Farbe unterschiedlich stark sichtbar.\u00a0Bisweilen erkennt man die Fehler im Stoff nur unter gewissen Lichtverh\u00e4ltnissen. Diese Zieher k\u00f6nnen bis zu 1 cm in das Gewebe hineinlaufen,…

Weiterlesen<\/p>","protected":false},"author":9,"featured_media":6690,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[1,219,220,6,4],"tags":[348,355,364],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3290"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/users\/9"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=3290"}],"version-history":[{"count":13,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3290\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":16368,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/3290\/revisions\/16368"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/media\/6690"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=3290"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=3290"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=3290"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}