{"id":13710,"date":"2020-02-24T08:00:08","date_gmt":"2020-02-24T07:00:08","guid":{"rendered":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/?p=13710"},"modified":"2021-03-15T14:12:42","modified_gmt":"2021-03-15T13:12:42","slug":"die-neue-maenn%c2%adlich%c2%adkeit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.muellerundsohn.com\/allgemein\/die-neue-maenn%c2%adlich%c2%adkeit\/","title":{"rendered":"Trend: Die neue M\u00e4nn\u00adlich\u00adkeit"},"content":{"rendered":"
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Inspiration Runway: Prada, Dior, Gucci<\/span> (Bild: Catwalkpix.com)<\/span><\/figcaption><\/figure>\n

In der Mode<\/strong> konnte sich die Frau in den vergangenen Jahrzehnten von g\u00e4ngigen Geschlechterklischees weitestgehend befreien: Sie gilt heute sowohl im elegant im Abendkleid als auch cool im androgynen Smoking als passend gekleidet. Daneben wirkt der Mann in seinem Anzug wie ein Gefangener. Wird er 2020 endlich ausbrechen?<\/p>\n

Die Frau entdeckte Anzug, Hose und Hemd fu\u0308r sich, um dem Mann auf Augenh\u00f6he zu begegnen, sich in ihrem Look anzupassen, die klassischen Geschlechterrollen aufzuheben und in der Welt der Herren mitreden zu du\u0308rfen. Heute hat sie die Wahl und kann sich zwischen Ballerinas und Budapestern, Hu\u0308ftrock und Hosenanzug, Kette und Krawatte frei entscheiden. Ohne dafu\u0308r schief angeguckt zu werden kann sie jedem Trend folgen und mit Gender Roles spielen. Dem Mann hingegen wird in seinem bis zum Kinn zugekn\u00f6pften Hemd nach wie vor die Luft abgeschnu\u0308rt. Wenn er auf einer Party mit Socken in Knallfarben, einer ausgefallenden Fliege oder gar im glitzernden Jackett erscheint, gilt er als bunter Vogel oder einfach als homosexuell. Man(n) mag sich kaum vorstellen, was die Leute denken wu\u0308rden, wenn er im Kleid oder mit Accessoires wie Federboa oder Highheels erschiene. Es stellt sich die Frage, wer in Sachen Mode und Trends tats\u00e4chlich das schw\u00e4chere Geschlecht ist.<\/p>\n

Unisex: Eine der gr\u00f6\u00dften Lu\u0308gen der Modeindustrie<\/h2>\n

Eine \u00dcberlegung, die auch namhaften Designern Kopfzerbrechen bereitet. Modemacher Yohji Yamamoto sieht im Entwerfen seiner Herrenkollektionen jedes Mal eine Herausforderung. Er sagt: \u00bbEs ist schwierig, weil man bei M\u00e4nnerkleidung schneller an seine Grenzen st\u00f6\u00dft. Es gibt nur eine begrenzte Zahl von Kleidungsstu\u0308cken, Jacke, Hose, Hemd. Damit l\u00e4sst sich nur schwer spielen. Bei Frauenkleidern dagegen ist die Gestaltungsfreiheit grenzenlos.\u00ab Die Frau hat den Kampf der Befreiung n\u00e4mlich schon vor fast einem Jahrhundert bestritten, als Marlene Dietrich in den 20er-Jahren, in die nach ihr benannten Hosen stieg. Die Gesellschaft hielt wegen ihres Gar\u00e7onne-Stiles den Atem an. In den 70er-Jahren regierte der Unisex-Gedanke. Dieser lautete: Mode trennt die Geschlechter nicht mehr, sondern vereint sie in einer androgynen Look ohne gesellschaftlich typische Gender Roles. Allerdings ist es in Wahrheit so, dass lediglich die Frau die Grenzen sprengte, w\u00e4hrend der Mann seinen gewohnten Farben und Formen weitestgehend treu blieb.<\/p>\n

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Ein Mann im Rock ist ein Krieger<\/h2>\n

Der M\u00e4nnerrock ist eine weitere gro\u00dfe Modelu\u0308ge. Denn auch er wagt sich nicht auf die feminine Seite, sondern orientiert sich am Kilt des schottischen Highlanders: einem urm\u00e4nnlichen Kleidungsstu\u0308ck, durchtr\u00e4nkt von purem Testosteron. Als solcher wird er durchaus gerne von M\u00e4nnern getragen \u2013 Sean Connery und Prince Charles sind zwei der prominenteren \u2013 was allerdings nichts mit neuer M\u00e4nnlichkeit zu tun hat. Sobald diese anvisiert wurde und man versuchte, den Kilt quasi zu entvirilisieren und ihn als Rock fu\u0308r den Mann salonf\u00e4hig zu machen, hielt sich die Begeisterung der Modewelt in Grenzen. Auch Designerlegenden wie Jean Paul Gaultier und Alexander McQueen schafften es nicht, den Rock dauerhaft in der M\u00e4nnermode zu etablieren. Heute begeben sich immer mehr Designer auf den Weg, um mit klassischen M\u00e4nnlichkeitssymbolen in der Mode zu brechen: Farben, Formen und Schnitte erlauben den Herren eine neue Sexiness. Prada und Fendi kombinieren zum Sakko und Blouson eine hautenge Shorts als normales Outfit f\u00fcr den Alltag, ganz nach dem Motto: Zeig was du hast. Eine Denkweise, die sich zuvor nur in den Styles der Damenmode wiederfinden lie\u00df. Louis Vuitton und Dior lassen das Hemd, ein typisch maskulines Kleidungsstu\u0308ck, transparent werden und geben ihm damit eine neue Sinnlichkeit. Loewe und Paloma Spain setzen auf Satin- Stoffe, Pastellfarben und Leo-Muster, die M\u00e4nner zu Miezekatzen werden lassen. Die genannten Marken sind auf einem guten Weg, die M\u00e4nner Modetrends der Fashion Weeks 2020 noch diverser zu gestalten und Gender Roles verschwinden lassen.<\/p>\n

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Inspiration Runway: Palomo, Loewe, Browne<\/span><\/figcaption><\/figure>\n

Wie sieht moderne M\u00e4nnlichkeit aus?<\/h2>\n

Die moderne M\u00e4nnlichkeit spiegelt sich nicht nur in der Mode selbst, sondern auch in der Wahl der Models wider. Das deutsche Model Benjamin Melzer, wurde vor 32 Jahren als Yvonne geboren. Nach einer Geschlechtsumwandlung startete er seine Karriere als Transgender Model. Als ihn die ersten Haare auf der Brust wuchsen, sah er sich erstmals als richtiger Kerl. Er trainierte im Fitnessstudio, um seine Schulterpartie zu st\u00e4rken. \u00bbDie klassische V-Form \u2013 breites Kreuz, schmaler Hintern \u2013 geh\u00f6rt fu\u0308r mich zur M\u00e4nnlichkeit dazu\u00ab, lautet im Gespr\u00e4ch mit der GQ seine pers\u00f6nliche Definition von M\u00e4nnlichkeit. Er zierte als erstes Transgender Model das Cover der M\u00e4nnerzeitschrift. Trotz seiner pers\u00f6nlichen Ansicht von muskul\u00f6ser M\u00e4nnlichkeit, k\u00e4mpfe er als Aktivist dafu\u0308r, dass klassische Rollenbilder vergessen werden und jeder die k\u00f6rperliche Form annehmen du\u0308rfe, in der sich die Person eben wohlfu\u0308hle.<\/p>\n

Bullig: M\u00e4nner mit Brust und Bauch<\/h2>\n

Ein wichtiger Gedanke: Es geht darum, eine neue Form der M\u00e4nnlichkeit zuzulassen und zu akzeptieren. W\u00e4hrend in der Damenmode langsam aber sicher unterschiedliche K\u00f6rperformen gezeigt und sogar als Marktlu\u0308cke gesehen werden, sind die Models auf den Laufstegen oder in Modekampagnen der M\u00e4nnermode hypersexualisierte Adonisse oder sehr schmale Mannequins Pariser Agenturen: Versace oder SSS World Corp lassen die Mode von durchtrainierten Muskelpaketen vorfu\u0308hren, w\u00e4hrend Fendi auf Haut und Knochen setzt. Eine Modelwahl, fu\u0308r die Women-Designerin Victoria Beckham immer h\u00e4ufiger Kritik erntet, interessiert in der M\u00e4nnermode kaum jemanden. Haben Sie mal ein Plus-Size-Male-Model auf einen der etablierten Laufstege gesehen? Selten, aber: Als im Dezember 2019 die bekannte THE ICONIC Swimwear Show in Sydney stattfand, spazierte Zach Miko, das erste m\u00e4nnliche Plus-Size-Model weltweit, in Badehose u\u0308ber den Laufsteg \u2013 mit B\u00e4uchlein und leicht h\u00e4ngender Brust. Er selbst bezeichnet sich u\u0308brigens nicht als plus-size, sondern als bullig.<\/p>\n

2020: Das Jahrzehnt diverser M\u00e4nnlichkeit?<\/h2>\n

Er zelebriert seinen vollkommen durchschnittlichen K\u00f6rper und will M\u00e4nner damit von einem Druck befreien, u\u0308ber den wohl kaum jemand spricht. Denn wenn es um K\u00f6rperideale geht, denken die meisten nur an die Sanduhren-Figur, die jede Frau haben sollte. Dabei ist auch Mannsein in unserer heutigen Gesellschaft nicht einfach. Das beweist schon die simple Tatsache, dass die meisten m\u00e4nnlichen Nutzer der Dating-App \u00bbTinder\u00ab ihre K\u00f6rpergr\u00f6\u00dfe ins Profil schreiben, um einen vermeintlichen Aspekt der M\u00e4nnlichkeit zu erfu\u0308llen. Es bleibt abzuwarten, ob der Mann 2020 endlich ausbrechen wird und verschiedene Formen von M\u00e4nnlichkeit in die Modeindustrie Einzug halten: klein, gro\u00df, bullig, bunt.<\/p>\n

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